Freitag, 11. November 2011

Hühner aus Indien eroberten die Welt

Bankivahuhn -Heike Dommnich
Viele Menschen könnten sich Ihre Ernährung ohne Hühnereier und ohne das Fleisch unserer Hühner gar nicht vorstellen. Frühstück am Sonntag ohne das auf den Punkt genau gekochte Ei ist undenkbar. Das Gegacker, mit dem ein glückliches Huhn ein Ei bedenkt, kennen nur noch wenige. Auch stolze Hähne auf dem Komposthaufen sind im Bilderbuch leichter zu finden, als in unseren Dörfern. Zum Glück hat das Huhn aber nicht nur in der Küche Freunde, sondern auch auf dem Land, wo sich der eine oder andere wieder Eier aus dem eigenen Stall wünscht.

Die Heimat des Haushuhns ist Indien

In Nordindien waren Haushühner schon vor wenigsten 4.500 Jahren bekannt. Alle heute lebenden Haushuhnrassen stammen von einer indischen Kammhuhnart ab, dem Bankivahuhn (Gallus gallus). Alle vier existierenden Kammhuhnarten zeichnen sich durch den typischen, nackten, gezackten Scheitelkamm und die Hautlappen unter dem Schnabel aus, so wie Sie es von allen Haushühnern kennen. Eine der vier Arten eroberte von Indien aus die Welt. Das Bankivahuhn kam etwa 1400 vor unserer Zeitrechnung nach China und verbreitete sich anschließend in verschiedene Richtungen. Die ersten Haushuhnrassen stammen aus Indien. Allerdings ist von den Ägyptern bekannt, dass sie schon 500 vor Christus mit Erfolg die künstliche Brut betrieben.

Am Anfang kam die Henne, erst später das Ei

Aus der Sicht des Nutzens der Haushühner kam am Anfang eindeutig die Henne, das heißt das Fleisch. Der Gleichberechtigung wegen also Henne und Hahn. Das essbare Hühnerfleisch gab den Ausschlag, weshalb die Menschen begannen, Hühner zu zähmen. Am Anfang nutze man die Eier nur für die Erzeugung der Nachkommen. Bis es irgendwann einmal auffiel, dass die Hennen nochmals mit dem Legen beginnen, wenn Ihnen die Eier abhanden kommen. Mit dieser Enddeckung begannen die Menschen, den gezähmten Tieren, die Eier wegzunehmen. Von nun an wurden Hühner nicht nur gezähmt, sondern auch auf eine hohe Legeleistung hin gezüchtet.

Aus Nutztierhaltern wurden Liebhaber

Zunächst bestand das Zuchtziel der Hühnerhalter darin, besonders legestarke Tiere zu erhalten. Der wirtschaftliche Nutzwert stand im Mittelpunkt.
Witwe Bolte von Wilhelm Busch weiß, warum sie ihre Hühner hält:

Brahmahuhn - Heike Dommnich
     „Einerseits der Eier wegen,
     welche diese Tiere legen;
     zweitens: weil man dann und wann
     einen Braten essen kann;
     drittens aber nimmt man auch
     ihre Federn zum Gebrauch
     in die Kissen in die Pfühle,
     denn man liegt nicht gerne kühle.“
Später kamen Züchter dazu, die Ihre Hühner nach ästhetischen Werten selektierten und züchteten. So entstanden zahlreiche, sehr verschiedene Rassen. Hühnerzucht wurde zur Liebhaberei. Neben den Wirtschaftsrassen entstanden Liebhaberrassen. Wer heute auf dem Land eigene Hühner hält, kann aus einer breiten Palette von Hühnerrassen auswählen.

Einige Wirtschafts- und Liebhaberrassen bei Hühnern

Eines der verbreitetesten Hühner ist das Leghorn. Viele Eier, wenig Futter und Unempfindlich in der Aufzucht, so lässt sich diese Rasse kurz beschreiben. Sie kommt in rauen Norden und auch im heißen Süden zurecht. Das Leghorn ist leicht, beweglich und temperamentvoll. Die Eier sind weißschalig. Weitere beliebte Wirtschaftsrassen sind die Italiener und die großen, braunen New Hampshire.
Besondere Rassen für Liebhaber sind solche mit ausgefallenen Merkmalen, wie Bärten, Hauben, sehr kleine Tiere (Zwerghühner) oder Riesen. Eine spezielle Kategorie sind sicher die Kampfhuhnrassen. Und zuletzt seien noch die Langschwanzrassen genannt. Es gibt Hähne (Phönix), bei denen ein Wachstum der Schwanzfedern im ersten Jahr von 70 bis 90 Zentimeter als normal gilt. In den weiteren Jahren kommen 30 bis 50 Zentimeter dazu.


Die gezeigten Fotos entstanden im Wildpark "Johannismühle" südlich von Berlin gelegen.

                                

Freitag, 4. November 2011

WWF meldet Rekord bei Wilderei - Nashorn extrem gefährdet

Breitmaulnashorn - Wikipedia - Ikiwana 
Heute, am 04. November 2011 meldet der WWF, dass Nashornwilderer in diesem Jahr einen traurigen Rekord erziehlen. Bis Ende Oktober fielen ihnen 341 Nashörner zum Opfer, obwohl die Tiere unter strengem Schutz stehen. Im Jahr davor waren es 333 Tiere. Das Pulver des Horns der Nashörner ist in der asiatischen Welt als Wundermedizin gegen viele Krankheiten, so auch Krebs sehr begehrt. Der illegale Handel mit den Hörnern ist so lohnend, dass die gefährliche Wilderei leider nicht gestoppt werden konnte.

Kurz zuvor musste der WWF eine weitere schockierende Nachricht vermelden: das letzte Java-Nashorn in Vietnam wurde ebenfalls von Wilderern getötet. Damit erklärte der WWF das Java-Nashorn in Vietnam für ausgestorben. Die letzten 40 bis 60 Tiere dieser Art leben nur noch auf der Insel Java. Nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen ist der Handel mit Nashörnern verboten. Es scheint den Tieren leider nichts zu nutzen, da die Kontrollen der Wilderei zu lax gehandhabt werden und die Strafen nicht ausreichen, so Susanne Honnef, Artenschutzexpertin beim WWF Deutschland.

Weltweit fünf Nashornarten

Weltweit gibt es heute noch fünf verschiedene Nashornarten. Im oberen Tertiär war die Überfamilie der Rhinozerosse (Rhinocerotoidea) sehr formenreich. Im eiszeitlichen Eurasien lebten Nashörner mit braunem Wollhaarfell. Von diesen Wollnashörnern finden sich Zeichnungen an Wänden von südfranzösischen Höhlen. In Sibirien sind im gefrohrenen Boden behaarte Überreste dieser ausgestorbenen Nashornart erhalten geblieben. Gegenwärtig sind wohl die beiden afrikanischen Arten: Breitmaulnashorn (Ceratotherium simum) und Spitzmaulnashorn (Diceros bicornis) am bekanntesten. Trotz der ähnlichen Namen unterscheiden sich beide durch ihre Ernährung. Ersteres weidet Gras ab, dementsprechend tief hält es den riesigen Kopf und die zweite Art, das Spitzmaulnashorn frisst Laub und hat daher eine ganz andere Kopfhaltung und eine schmale Oberlippe. Die asiatischen Arten sind das Sumatra-Nashorn, das einhörnige Panzernashorn (Indisches Nashorn) und das Java-Nashorn. Gefährdet sind alle Arten, wobei das Java-Nashorn unmittelbar vom Aussterben bedroht ist.

Breitmaulnashorn ist drittgrößtes Landsäugetier

Das Breitmaulnashorn ist dem früheren Wollnashorn noch sehr ähnlich. Es ist nach dem afrikanischen und dem asiatischen Elefanten das größte heute lebende Landsäugetier mit einer Schulterhöhe von etwa zwei Metern und einer Körperlänge (einschließlich Schwanz) von bis zu fünf Metern. Das vordere der beiden Hörner kann bis zu 1,50 Meter erreichen. Seine Nahrung besteht aus Gräsern und Bodenpflanzen. Nashörner suhlen sich gerne und je nach Bodenbeschaffenheit, wirken die Tiere durch den Staub hell oder dunkel. Im Gegensatz zu den etwas kleineren Spitzmaulnashörnern ist das Breitmaulnashorn ein sehr friedliches Tier. Feinde haben sie in freier Wildbahn keine, außer den Menschen.

Urheberrecht: Heike Dommnich - Verwendung des Textes nur mit schriftlicher Genehmigung! Danke an Wikipedia für das Foto!

Links zum Thema:
Wissen Sie, warum das Nashorn so groß ist und der Nashornkäfer so klein? Beiden hat ihr Horn auf der Nase einen Namen gegeben. Sonst sind sie aber grundverschieden. Lesen Sie mehr über das Außenskelett des Käfers und das Innenskelett des riesigen Nashorns