Donnerstag, 20. Juni 2013

Schweinebestand in Brandenburg - Zahlenspiele

Rund jeder dritte Brandenburger hält ein Schwein. Das klingt komisch? Es errechnet sich ganz einfach aus dem aktuellen Schweinebestand des Landes und dessen Einwohnerzahl. Der grüne Presseservice (agrar-presseportal.de) veröffentlichte Zahlen für den Mai 2013. Demnach leben 754.000 Schweine im Land Brandenburg. Geht man von gerundet 2.490.000 Einwohnern aus (Quelle Wikipedia), so kommen auf rund 3,3 Einwohner ein Schwein. Bei einem Schlachtgewicht von rund 110 Kilogramm (es können auch 125 sein) produzieren drei Brandenburger also grob gerechnet 360 Kilogramm Schweinefleisch, für jeden Tag ein Kilogramm. Jeder könnte also etwa 330 Gramm Fleisch täglich verzehren. Sicher sind das Zahlenspielereien mit gerundeten Werten. Sie machen aber deutlich, welche Fleischberge wir produzieren. Geht man nun davon aus, dass die Brandenburger die Stadt Berlin in ihrem Herzen mitversorgen, so sieht das Zahlenspiel etwas anders aus. Es kommen 3,54 Millionen Einwohner dazu, zusammen also 6.030.000 Menschen. Daraus errechnet sich, dass "nur noch" jeder achte Einwohner ein Schwein hält. Die 360 Kilogramm Fleisch werden also auf 8 Menschen aufgeteilt, was pro Bürger 45 Kilogramm bedeutet. Rechnen Sie die 45 Kilogramm nun auf das Jahr um, so ergibt dies, dass jeder etwa 120 Gramm Schweinefleisch täglich verzehren kann. Mag sein, dass dies für Liebhaber eines guten Schnitzels nicht mehr so viel klingt. Allerdings muss man zu diesem Fleischkonsum ja noch die Hühner, Puten, Enten, Gänse, Rinder, Schafe, Ziegen und Kaninchen rechnen. Das Fleisch der drei zuletzt genannten steht vermutlich selten auf dem Tisch, ein Rindersteak, die Hühnchenbrust und die Gans zum Festtag zählen dagegen zum Normalen. Gleich nach China und den USA ist Deutschland der drittgrößte Schweinefleischproduzent der Welt. Brandenburg leistet dazu seinen Beitrag.

Laut dem grünen Presseservice ist die Zahl der Schweine im Land jedoch gesunken. Im November 2012 wurden 20.000 Schweine mehr gehalten. Im Mai 2012 waren es sogar 31.000 Tiere mehr. Aus der Sicht einer gesunden Ernährungsweise, kann dieser Rückgang nur gut sein. Dazu, wie die Produzenten das selbst sehen, äußert sich der grüne Presseservice nicht. Sind es die Verbraucher, die tatsächlich weniger Fleisch essen? Wird die Produktion auf Grund der niedrigen Fleischpreise unattraktiver? Dies sollten hier nur Zahlen sein. Wie sie beurteilt werden, muss der Leser für sich selbst entscheiden.

Quelle: agrar-presseportal.de - 19.06.2013

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