Dass uns die Biene nicht nur mit Honig und weiteren Bienenprodukten dient, sondern darüber hinaus als Bestäuberin von Blütenpflanzen einen hohen Nutzen bringt, ist sicherlich bekannt.
Trotzdem möchte ich hier einmal einen Vergleich mit den anderen Bestäubern, wie Hummeln und Wildbienen aufzeigen. Die Bienen sind die einzige Art, bei denen ein ganzes Volk den Winter mit ca. 10 000 bis 15 000 Individuen überlebt. Bei den Hummeln überleben nur die jungen Königinnen, die sich im Frühjahr also erst einmal einen Staat aufbauen müssen. Wildbienen leben als Einzelgänger.
Wenn im Frühjahr also die ersten Pflanzen auf Bestäuber warten, kann ein Bienenvolk ungefähr 3000 bis 5000 Sammlerinnen einsetzten. Diese sammeln aber nicht aufs geratewohl irgendwo, sonnern fliegen blütenstet eine Pflanzenart an, die von den Kundschafterinnen als besonders ergiebig erkundet wurde. Somit können die Bienen auch bei Schlechtwetterphasen äußerst effektiv fliegen, sowie die Sonnen ihnen auch nur kurzfristig den Ausflug erlaubt. In diesen kurzen Phasen stehen also ca. mehrere Tausen Sammlerinnen - Bestäuberinnen sofort zur Stelle.
Rechnerisch sieht das z.B. so aus:
Ein Bienenvolk schickt ca. 4000 Bienen los. Davon fliegt jede Biene ca. 70 Blüten an (eher niedrig geschätzt). Daraus ergeben sich dann fast 300 000 bestäubte Blüten. An Sonnentagen fliegt eine Sammlerin ungefähr 10 Mal am Tag aus. Ein einziges Bienenvolk kann also pro Tag auf ca. 3 Millionen bestäubte Blüten kommen.
So sind unsere Honigbienen zwar nicht die einzigen Bestäuber der Blütenpflanzen, aber sie verfügen gerade im Frühjahr über enorme Vorteile gegenüber ihren wilden Artgenossen.
Dies ist ein Rechenbeispiel aus dem Buch "Die Honigbiene" von Armin Spürgin - Ulmer-Verlag
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