Freitag, 18. April 2014

Genpollen im Honig wird nicht gekennzeichnet

Fleißige Bienen - © Heike Nedo

Laut Proplanta, dem Informationszentrum für Landwirtschaft, wurde jetzt in Straßburg vom EU-Parlament ein wichtiges Urteil des Europäischen Gerichtshofes vom September 2011 zum Thema der Kennzeichnung von genverändertem Pflanzenpollen im Honig ausgehebelt. Damals feierte die Imkerschaft das Urteil, in dem klargestellt wurde, dass Pollen von genveränderten Pflanzen, die nicht als Lebensmittel zugelassen sind, nichts im Honig zu suchen hat.

Nun haben die Straßburger EU-Abgeordneten mit knapper Mehrheit abgestimmt, dass Pollen als natürlicher Bestandteil des Honigs nicht extra gekennzeichnet werden muss. Sicher ist es richtig, dass  Pollen ein wichtiger Bestandteil im Honig ist, auch wenn die Mengen nur gering sind. Gerade der eiweißhaltige Pollen im Honig gehört zu dessen wertvollen Inhaltsstoffen. Vor einigen Jahrzehnten hätte wohl niemand daran gedacht, den Pollen für den Verbraucher extra zu kennzeichnen, zumal klar ist, in Lindenhonig finden Sie Pollen der Linde, im Rapshonig den Rapspollen und in der Frühjahrsblüte des Imkers vor Ort allen Pollen von Pflanzen, die dort wachsen, also Ahorn, Weide, Kirsche, Apfel, Taubnessel, Löwenzahn und noch viel mehr. In Zeiten von Gentechnik, die Einzug in die Landwirtschaft gefunden hat, muss sich der Verbraucher aber darauf verlassen können, dass er die Informationen zum Honig erhält, die er haben möchte. Dazu gehört natürlich auch, dass die Kunden erfahren, ob sie Honig kaufen, in dem genveränderter Pollen enthalten ist oder nicht. Und dies unabhängig davon, ob die genmanipulierte Pflanze als Lebensmittel zugelassen ist oder nicht. Denn als Verbraucher muss ich zum Glück nicht alles für gut befinden, was erlaubt ist. Aber ich muss die Möglichkeit haben, zu unterscheiden. Das Straßburger Urteil macht dies leider nicht leichter.

Allerdings haben die Kunden eine Möglichkeit, dem Dilemma aus dem Weg zu gehen. Kaufen Sie Honig vom Imker aus der Nachbarschaft! In diesem ist garantiert kein Pollen von genverändertem Soja oder Mais, wie es bei Honig aus Amerika möglich ist. Leider hat auch diese Alternative einen Haken, denn wenn plötzlich alle Verbraucher nur noch Honig vom Imker nebenan kaufen würden, könnten diese den Bedarf nicht mehr decken. Das führt dazu, dass der Preis für einheimischen Honig steigt, was für die Imker auch notwendig ist. Und es führt hoffentlich auch dazu, das der Verbraucher sich wieder daran gewöhnt, dass nicht jedes Lebensmittel in unbegrenzter Menge zu jeder Zeit zu haben ist.

Honig ist kostbar und die Bienen werden immer rarer. Ihr Bestand geht nach wie vor zurück, jedes Jahr müssen die Imker Verluste hinnehmen. Somit steigt hoffentlich bei Landwirten, Umweltpolitikern, Gärtnern, Landschaftsgestaltern und allen Verbrauchern die Wertschätzung der Biene gegenüber. Ihre Bestäubungsleistung ist unbestritten und Honig, der auf natürliche Weise vom Imker mit wenigen Völkern als Hobby produziert wird, sollte der sein, der auf dem Tisch der Verbraucher steht. Wer den auf industrielle Weise hergestellten Honig kauft, bei dem die Bienen eventuell neben großen Sojafeldern stehen, muss wissen, das er damit vielleicht genveränderten Pollen verzehrt. Es soll jedem frei stehen, wofür er sich entscheidet. Pollen ist tatsächlich ein natürlicher Bestandteil im Honig. Die Straßburger Politiker haben damit Recht, nur dass leider inzwischen Pollen nicht gleich Pollen ist.

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Donnerstag, 30. Januar 2014

Wasserverbrauch pro Tag und Einwohner

Laut dem statistischen Bundesamt verbrauchte jeder Einwohner pro Tag im Jahr 2010 genau 121 Liter Wasser. Im Jahr 1983 waren es noch 147 Liter. Seit dem ist der Wasserbrauch kontinuierlich gesunken. 1991 waren es 144 Liter, 1995 noch 132 Liter. Im Jahr 2010 waren 99,3 Prozent der Bevölkerung an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen. Ein Modelhaushalt zahlte 2010 laut dem statistischen Bundesamt 441 Euro für Wasser und Abwasser. Davon entfallen 167,60 Euro auf Trinkwasser und der Rest auf Abwasser.

Quelle: statistisches Bundesamt / Wasserwirtschaft

Weltgrößte Leitmesse Gartenbau in Essen eröffnet

Am 28. Januar 2014 eröffnete der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Dr. Hans-Peter Friedrich die weltgrößte Leitmesse für Gartenbau in Essen. Hier präsentieren sich bis zum 31. Januar rund 1500 Aussteller aus 50 Ländern. Es werden Fachbesucher aus etwa 100 Nationen erwartet. Zur Eröffnung sagte Friedrich: „Wir müssen das Vertrauen der Verbraucher erhalten und die Freude und Begeisterung an Pflanzen weiter steigern.“ Als Agrarminister betonte er die bedeutende Rolle des Gartenbaus, denn immerhin 22.000 Menschen finden in dieser Branche eine Arbeit und 90.000 weitere in naheliegenden Bereichen. Die Berufe Gärtner und Florist sind gefragt. Im Weiteren hebt Friedrich hervor: „Städte bleiben nur bewohnbar, wenn genug Grün vorhanden ist. Gerade in der Stadt erfüllen gepflegte Grünflächen und Parks wichtige Funktionen als Staubfilter, Lärmdämpfer oder Sichtschutz und leisten damit einen wichtigen Beitrag für die Umwelt.“ Für das Zukunftsthema Stadtgrün soll noch in diesem Jahr ein Kongress organisiert werden, um Stadtplaner zu sensibilisieren und nachhaltige Lösungen aufzuzeigen.

Besondere Aufmerksamkeit widmet der Minister den Bienen, der erläutert, dass die Zukunft der Gartenbaubranche nicht zuletzt von gesunden Bienenvölkern abhängt. Er weist darauf hin, das in das Forschungsprojekt „Fit Bee“ rund 1,7 Millionen Euro fließen. Hier geht es um robuste und gesunde Bienenvölker. Ziel ist es, die Zahl der Völker zu erhöhen. Damit Bienen es zukünftig leichter haben, bietet das BMEL auf seiner Homepage eine Bienen-App an, die Verbrauchern Tipps gibt, welche Blumen und Pflanzen als Bienennahrung auf Balkon und im Garten besonders wertvoll sind. Nicht nur Stadtplaner, Land- und Forstwirte, sondern auch Hobby-Gärtner können mit den richtigen Pflanzen einen Beitrag leisten, die Pflanzenvielfalt und den Bienenbestand zu erhalten und zu vermehren.


Link zur Messe des Gartenbaus:
http://www.ipm-essen.de/weltleitmesse/

Interessante Zahlen: Rund 8,66 Milliarden Euro gaben die Deutschen 2012 für Blumen, Grünpflanzen und Ziergehölze aus. Jeder Deutsche kauft pro Jahr für etwa 100 Euro Gewächse und für 40 Euro Schnittblumen. Damit ist Deutschland in Europa der größte Markt für Blumen und Pflanzen.

Quelle: agrar-presseportal vom 28.01.2014

Freitag, 30. August 2013

Leberwurstbaum auf Madeira

Leberwurstbaum (Kigelia pinnata) - Früchte

Sie wird als Blumeninsel bezeichnet und ist tatsächlich ein Paradies für Pflanzenliebhaber, die Insel Madeira. Hier wachsen allerdings nicht nur Blumen und blühende Sträucher, sondern auch zahlreiche Bäume mit Früchten, die uns Nordeuropäer staunen lassen. Was sind das für Früchte? Zum Glück sind viele Gewächse in den Parks der Hauptstadt Funchal beschriftet, meistens mit dem wissenschaftlichen Namen.

Das Schild verrät also, es ist Kigelia pinnata - zu deutsch der Leberwurstbaum. Den Namen hat er den leberwurstähnlichen Früchten zu verdanken, die an langen Schnüren vom Baum hängen. Sie werden in ihrer afrikanischen Heimat gerne von Elefanten und Giraffen gefressen, auch Paviane knacken die harte Frucht. In Funchal dürfen sie gefahrlos wachsen und so steht wohl mancher Tourist vor den seltsamen Gebilden. Diese sind zwar essbar, sollen aber nicht schmecken und werden auch sonst kaum genutzt. In Afrika gibt es einige Anwendungen als Heilmittel. Ich habe leider nur die Früchte gesehen. Die Blüten sollen sehr ansehnlich sein, im einzelnen bis zu 13 Zentimeter groß. In ihrer Rispenform ähneln die Blütenstände denen von Kastanien. Nur dass sie größer sind und in der Zahl geringer. Die blühenden, trichterförmigen Gebilde verströmen einen Duft, den Fledermäuse mögen. Sie werden auch durch diese bestäubt. Für die Entwicklung seiner Früchte braucht der Leberwurstbaum mehrere Monate. Sie können bis zu 60 Zentimeter lang werden und dann fünf Kilogramm wiegen. Kein Wunder also, dass ein afrikanisches Sprichwort davor warnt, sich unter dem Leberwurstbaum nieder zu lassen. In der Gattung Kigelia sind 10 Arten bekannt. Die zugehörige Pflanzenfamilie ist die Familie der Bignoniaceae.

Zu den Bignoniaceaen gehören einige bekannte Zierbäume, die auch europäische Gartenanlagen schmücken. Leider sind diese nicht uneingeschränkt winterhart. So gehört die Paulownia (Paulownia tomentosa) zu den seltenen Bäumen, die mit hellblauen Blüten gerne gepflanzt werden.

Quellen:
  • Pflanzenreich - Höhere Pflanzen 2 - antiqaurisch
  • Wikipedia und folgender Link mit einem schönen Foto einer Blüte


In Funchal sind viele Gewächse sorgfältig beschriftet.

Montag, 5. August 2013

Wohnen im Freien - Gartenpavillons

Metallpavillon
Ein gutes Buch und ein stilles Plätzchen im Garten sorgen dafür, dass Urlaubsgefühle den ganzen Sommer über möglich sind. In einem Pavillon mit Dach ist das sogar bei Regen möglich. Wie das Gartenhäuschen aussehen soll, kann jeder selbst entscheiden. Denn die Gestaltungsmöglichkeiten sind so vielfältig, dass sich für jeden Geschmack etwas findet. Die Anbieter passen sich individuell den Kunden an. Holz oder Metall, offen oder geschlossen, rund oder eckig darf es sein.

In meinem neuen Gartenblog habe ich dazu einen Artikel geschrieben. Allein die Bilder sind sehenswert.

Zum Artikel: Holz- oder Metallpavillon

Direkt zum Anbieter verschiedener Varianten aus Metall: www.gartendesign.de