![]() |
Hornisse im Komposthaufen / Heike Dommnich |
REWE und ALDI werben mit der Bio-Tüte aus Plaste zum Kompostieren. Endlich
brauchen Sie kein schlechtes Gewissen haben, wenn Sie zu denen gehören, die
regelmäßig eine Tüte zum Einkaufen vergessen. Dann haben Sie die Wahl: mit
Frust eine Plastetüte kaufen, wo doch zuhause schon unzählige rumliegen oder
den Einkauf lose im Kofferraum herumkullern zu lassen.
Mit der Bio-Plaste-Kompostierbar-Tüte gaukeln Ihnen Aldi und Co vor, etwas für die Umwelt zu tun. Als Verbraucher zahlen Sie dafür gerne mehr, bei der Umwelt kommt trotzdem kein Nutzen an. Jürgen Resch von der Deutschen Umwelthilfe bezeichnet die Tüte als Mogelpackung. Aber warum können die Anbieter dieser Tüten überhaupt mogeln?
Die Antwort ist einfach. Laut einer deutschen Industrienorm muss ein Plastematerial in 12 Wochen zu 90 Prozent kompostiert sein, um sich als kompostierbar bezeichnen zu dürfen. In der Realität können die Kompostieranlagen aber nicht so lange warten. Sie produzieren ihren Kompost in etwa sechs bis acht Wochen. Restliches Plastematerial muss dann herausgefiltert werden und landet in der Verbrennung. Auch auf Ihrem privaten Komposthaufen im Garten wird die Bio-Tüte nicht zerfallen, denn sie benötigt etwa 70 Grad, um sich zu zersetzen.
Diese Mogelei ist aber nur die eine Seite. Zusätzlich heißt es, die Bio-Tüten wären Co2-neutral. Fakt ist allerdings, dass die Tüten zu 70 Prozent auf Erdölbasis produziert werden. Der Rohstoff für die restlichen 30 Prozent ist Industrie-Mais. Dieser stammt hauptsächlich aus den USA, wo in großen Mengen genveränderter Mais angebaut wird. Und selbst „normaler“ Mais kann nicht gerade mit einer vorbildlichen Ökobilanz auftrumpfen. Die Bio-Tüten als solche zu verkaufen, ist also nichts anderes als eine Augenwischerei. Der Kunde wird glatt in die Irre geführt.
Und die Moral von der Geschichte? Lassen Sie Ihre Einkäufe lieber im Kofferraum durcheinander purzeln (vorausgesetzt, es kann nichts kaputt gehen). Plagen Sie sich nicht mit einem schlechten Gewissen, wenn Sie den Stoffbeutel mal wieder vergessen haben. Das schlechte Gewissen sollten die haben, die ohne Skrupel dem Verbraucher Märchen erzählen über Superöko-Bio-Kompost-Tüten für das grüne Herz.
Quelle: ein Beitrag auf SWR.de und in der Tagesschau
Mit der Bio-Plaste-Kompostierbar-Tüte gaukeln Ihnen Aldi und Co vor, etwas für die Umwelt zu tun. Als Verbraucher zahlen Sie dafür gerne mehr, bei der Umwelt kommt trotzdem kein Nutzen an. Jürgen Resch von der Deutschen Umwelthilfe bezeichnet die Tüte als Mogelpackung. Aber warum können die Anbieter dieser Tüten überhaupt mogeln?
Die Antwort ist einfach. Laut einer deutschen Industrienorm muss ein Plastematerial in 12 Wochen zu 90 Prozent kompostiert sein, um sich als kompostierbar bezeichnen zu dürfen. In der Realität können die Kompostieranlagen aber nicht so lange warten. Sie produzieren ihren Kompost in etwa sechs bis acht Wochen. Restliches Plastematerial muss dann herausgefiltert werden und landet in der Verbrennung. Auch auf Ihrem privaten Komposthaufen im Garten wird die Bio-Tüte nicht zerfallen, denn sie benötigt etwa 70 Grad, um sich zu zersetzen.
Diese Mogelei ist aber nur die eine Seite. Zusätzlich heißt es, die Bio-Tüten wären Co2-neutral. Fakt ist allerdings, dass die Tüten zu 70 Prozent auf Erdölbasis produziert werden. Der Rohstoff für die restlichen 30 Prozent ist Industrie-Mais. Dieser stammt hauptsächlich aus den USA, wo in großen Mengen genveränderter Mais angebaut wird. Und selbst „normaler“ Mais kann nicht gerade mit einer vorbildlichen Ökobilanz auftrumpfen. Die Bio-Tüten als solche zu verkaufen, ist also nichts anderes als eine Augenwischerei. Der Kunde wird glatt in die Irre geführt.
Und die Moral von der Geschichte? Lassen Sie Ihre Einkäufe lieber im Kofferraum durcheinander purzeln (vorausgesetzt, es kann nichts kaputt gehen). Plagen Sie sich nicht mit einem schlechten Gewissen, wenn Sie den Stoffbeutel mal wieder vergessen haben. Das schlechte Gewissen sollten die haben, die ohne Skrupel dem Verbraucher Märchen erzählen über Superöko-Bio-Kompost-Tüten für das grüne Herz.
Quelle: ein Beitrag auf SWR.de und in der Tagesschau