Dienstag, 24. Januar 2012

Flamingos schlüpfen als weiße Küken


Rosaflamingos / Hans Hillewaert - Wikipedia
Flamingos sind als elegante, rosafarbene Vögel bekannt. Aus dem Ei schlüpfen sie allerdings als schneeweiße Flaumküken. Erst später bildet sich die rosane Farbe, wenn die Jungen genug Carotinoide aufgenommen haben, die ihr Gefieder rötlich färbt. Im Zoo in Cali (Kolumbien) können Besucher dies gegenwärtig beobachten. Leider verschwindet bei manchen Zootieren auch die hübsche Farbe, durch die unnatürliche Ernährung der Flamingos dort.

Einzeller, Algen, winzige Wasserpflanzen, kleine Weichtiere, Krebschen und Wasserinsekten stehen auf dem Speisezettel der Flamingos. In salzreichen Gewässern besteht die Hauptnahrung aus kleinen Salzfliegen (Ephydra) und aus Salinenkrebsen (Artemia). Der Schnabel von Flamingos ist dafür bestens geeignet, lässt sich aber nicht weiter als etwa vier Zentimeter öffnen. Mit ihm wird das Wasser regelrecht durchfiltert, in den feinen Hornleisten bleiben die winzigen Nahrungsteilchen hängen. Große Flamingos sind bis zu drei Kilogramm schwer. Wenn sie sich nur von Salinenkrebschen ernähren, brauchen sie davon täglich 120.000 Tierchen. Bei geschätzten 100 Krebsen in einem Liter Wasser, muss der Flamingo also täglich 120 Liter Wasser durchfiltern.

Die Jungen der Flamingos werden von den Eltern mit einer blutroten Flüssigkeit ernährt, die vom Nährwert her mit Milch zu vergleichen ist. Die Flüssigkeit wird im Schlund gebildet und besteht aus Eiweißen, Fetten, Kohlenhydraten, roten Blutkörperchen und roten Farbstoffen. Diese Form der Fütterung ist im Vogelreich sehr selten. Sie lässt sich lediglich mit der Kropfmilch bei Kaiserpinguinen und Tauben vergleichen.

Im Tierpark sind erfolgreiche Bruten von Flamingos zu beobachten. Auch im Berliner Tierpark lebt eine schöne Kolonie der edlen Vögel. Zwei der sechs Arten sind der Rosaflamingo (Phoenicopterus roseus) und Kubaflamingos (Phoenicopterus ruber).

Das Bild zeigt Rosaflamingos in Namibia, aufgenommen von Hans Hillewaert (aus Wikipedia entnommen).
Quellen: Berliner Zeitung vom 21.  Januar 2012 und Urania Tierreich Band Vögel - Urania Verlag (antiqarisch)

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